Das Recht auf freie Meinungsäußerung, Information und Gehör
Jedes Kind hat das Recht, seine Meinung über Entscheidungen, die es betreffen, frei zu äußern. Kindern muss zugehört werden und ihre Meinung muss ernst genommen werden. Kinder müssen freien Zugang zu kindgerechten Informationen haben und alle Kinder müssen ihre Rechte kennen.
- Gesellschaftliche Normen und Traditionen
- Rolle des Kindes in der Gesellschaft
- Fehlende Wertschätzung von Kindern
- Kinder sind weniger wert und ihre Meinung wird nicht mit der eines Erwachsenen gleichgesetzt
- Kinder gelten als schwach und leicht beeinflussbar
- Erwachsene sind sich nicht bewusst, dass Kinder das Recht auf Meinungsäußerung, Gehör und Information haben
- Fehlende Wertschätzung in der Gesellschaft, in der Schule, in der Familie
- Unterdrückende Staatsgewalt und Zensur (z. B. fehlende Religionsfreiheit)
- Mangelnder Zugang zu Informationsmöglichkeiten (z. B. fehlende technische Möglichkeiten oder unzureichender Internetzugang)
- Mangelnder Zugang zu Bildung und Mangel an kindgerechten Informationen
- Kinder können sich nicht informieren (z. B. wenn sie nicht lesen können oder die Sprache nicht verstehen)
- Kinder kennen ihre Rechte oft nicht und können sie dementsprechend nicht einfordern
- Verständnisprobleme durch für Kinder unverständliche, komplexe Erklärungen
- Einschränkung der Selbstbestimmung und Selbstständigkeit von Kindern
- Kind lernt nicht, sich eine eigene Meinung zu bilden oder kritisch zu hinterfragen anfälliger für Missbrauch und falsche Versprechen
- Entscheidungen werden nicht immer zum Wohl von Kindern getroffen, sondern z. B. aus wirtschaftlichen oder politischen Interessen oder nach den Interessen der Eltern
Verfestigung von schädlichen, gesellschaftlichen Strukturen: Oft übernimmt man bei der Erziehung der eigenen Kinder die Normen, die man selbst erlebt hat
- Aufklärung und Sensibilisierung der Gesellschaft: Eltern, Erziehende und Entscheidungsträger*innen müssen lernen, die Meinung von Kindern zu berücksichtigen
- Kinder über Kinderrechte aufklären
- Zugang zu Informationsmöglichkeiten sicherstellen
- Zugang zu Internet, Computern und anderen elektronischen Geräten
- Kurse zum sicheren Umgang mit dem Internet
- Beseitigung von Sprachbarrieren und Verständnisproblemen
- Informationen für Kinder verständlich machen
- Übersetzen von Informationen in Landessprache
- Kinderparlamente und Mitspracherecht (z. B. Kinderrat in der Schule)
- Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche einrichten
- Vermitteln von Informationen und Beratung
- Melden von Kinderrechtsverletzungen
Kinderrechtskonvention
Art. 12 – Berücksichtigung des Kindeswillens
Art. 13 – Meinungs- und Informationsfreiheit
Agenda 2030
u.a.
16.10 Den öffentlichen Zugang zu Informationen gewährleisten (…)
Aktuelle Situation
- Kinder sollten ungehindert Zugang zu Informationen haben, ihre Meinung äußern und ihre Ansichten zum Ausdruck bringen können. Der Weltpressefreiheitsindex ist ein Maßstab für die Meinungs- und Medienfreiheit. Im Jahr 2020 blieben der Nahe Osten und Nordafrika die gefährlichsten Regionen für Journalisten (RSF, 2021).
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Ein weiterer Maßstab ist die weltweite Internetverbreitung, denn mit Hilfe des Internets haben Kinder mehr Möglichkeiten zu lernen, sich zu informieren und sich auszudrücken. Im April 2021 lag die weltweite Rate bei 60,1 %, wobei Ostafrika mit 24,4 % die niedrigste Rate aufwies, gefolgt von Nahost mit 26,2 % (Statista, 2021).